Leider hat sich die Sicherheitslage im Land nicht verbessert, eher das Gegenteil ist der Fall. Betroffen sind in erster Linie die Hauptstadt und Umgebung. Die Bandenkriminalität lähmt viel im Land. Der normale Verkehr über die Landstraße ist in einer Weise gestört, daß das Land wirtschaftlich Schaden erleidet. Wichtige Güter kommen aus Port-au-Prince nur noch unter Schwierigkeiten aufs Land. Wer es sich leisten kann, nimmt Inlandsflüge in Anspruch, die im Moment schon über Wochen hinaus ausgebucht sind. Zur Zeit ist es kaum möglich, Diesel oder Gas zum Kochen zu kaufen.
Wann wird es eine Veränderung geben?
Im Südwesten, wo wir leben, ist die Situation noch besser. Erst letztes Wochenende wurde hier im Süden beginnende Bandenaktivitäten von der Polizei zerschlagen.
Reinhard ist nach wie vor mit dem Bauvorhaben der Bibelschule beschäftigt. Nach 8 Wochen waren die Rohbauten vollendet, der Boden verlegt, die Fenster eingebaut und die Solaranlage installiert. Es gibt gute Mitarbeiter und Handwerker. Viele „Kleinarbeiten“, wie Geländer, Innenausstattung und Streicharbeiten stehen aber noch an.
Ulrike hat mit dem Jahresabschluss zusätzlich viel zu tun. Wir hatten 10 Tage Besuch von einem ehemaligen Bibelschullehrer aus den USA bei uns.
Das jährliche Fest für die Menschen mit Behinderung findet am 22. Dezember in Port-à-Piment statt und muss organisiert werden, etwa 120 Teilnehmer werden erwartet. Bedrückend hohe Krankenhaus- und Behandlungskosten sind für viele Patienten ein großes Problem, was sich letztendlich auch als große Belastung im täglichen Umgang in der Klinik äußert. Es vergeht kein Tag, ohne dass jemand kommt und um Hilfe bittet.
Nun geht es schnell auf Weihnachten zu. Heilig Abend werden wir zusammen mit den wenig verbliebenen Landsleuten bei uns in Les Cayes, Cite Lumiere verbringen.
Bei den vielen Problemen in Haiti und der Welt ist es gar nicht so einfach, sich auf die Geburt Jesus vor 2000 Jahren zu besinnen.
Wir sind zuversichtlich, daß Gott die Welt in seinen Händen hält.
Wie David im Psalm 31 schreibt: „Meine Zeit steht in Deinen Händen“.